Oktober 1, 2024
Der schöpferische Zerstörer

DER SCHÖPFERISCHE ZERSTÖRER  

Joseph Schumpeter, ein österreichisch-amerikanischer Ökonom, prägte den Begriff der „schöpferischen Zerstörung” in seiner Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Diese Theorie zielte zum damaligen Zeitpunkt vor allem auf die Industrie und produzierendes Gewerbe in Form von Produktionsmethoden und neuen Produkten ab. Diese ist ebenfalls auf das Dienstleistungs-  oder andere Gewerbe anwendbar. 

Im Mittelpunkt dieser Theorie steht ein ständiger Zyklus von Zerstörung (dem Abbau von alten Strukturen) und Schöpfung (dem Aufbau von neuen Strukturen). Zu den Verlierern gehören Unternehmen, die nicht in der Lage sind sich anzupassen und zu konkurrieren. Zu den Gewinnern gehören Unternehmen, die dies schaffen und somit die Marktanteile zusätzlich der Verlierer übernehmen. Die Theorie der „schöpferischen Zerstörung” betont die Bedeutung von Unternehmertum und Innovation als treibende Kraft hinter wirtschaftlicher Veränderung und Entwicklung.

Logische Schritte in der Umsetzung

Um so eine „schöpferischen Zerstörung” möglichst schnell erfolgreich in die Umsetzung zu bringen, ist man gut beraten, es in einfache, logische Schritte aufzuteilen

1. Status Quo - Wo stehe ich?
a. Wie funktioniert mein „Game”?
b. Was limitiert mein Geschäftsmodell?
i. Würde die Lösung dieser Limitierung den gewünschten „Durchbruch” bringen?

2. Schöpferische Zerstörung
a. Think-Tank ins Leben rufen mit folgenden Fragen die diskutiert werden sollen:
i. Welche Regeln/Glaubenssätze gibt die diese Limitierung auslösen könnten? Warum passiert das?
ii. Wie würde es sich auswirken, die Regeln in das Gegenteil zu verwandeln? Wie könnte das aussehen?

b. Szenario simulieren und dieses immer und immer wieder durchspielen

3. Businessplan
Einen Businessplan erstellen wie bei einer Neugründung eines Unternehmens.

4. Start & Must-Win-Battles
a. Konkrete Umsetzung planen
b. Die Must-Win-Battles festlegen und Konsequenzen für Nichterreichung vereinbaren

Der schöpferische Zerstörer ist ein kreativer Prozess

Kurz gesagt, um den Prozess der „schöpferischen Zerstörung” in einem Unternehmen erfolgreich umzusetzen, bietet sich ein strukturierter Ansatz an, der in mehrere logische Schritte gegliedert ist. Hierbei wird zunächst eine gründliche Analyse des aktuellen Standes vorgenommen, um die Funktionsweise des eigenen Geschäftsmodells und dessen Limitierungen zu verstehen. Dieser Schritt ist entscheidend, um zu erkennen, ob die Überwindung bestimmter Hindernisse tatsächlich das Potenzial für einen Durchbruch bietet.

Im Anschluss daran wird ein kreativer Prozess initiiert, in dem durch die Gründung eines Think-Tanks alternative Denkweisen und innovative Lösungsansätze diskutiert werden. Der Fokus liegt darauf, bestehende Regeln und Glaubenssätze zu hinterfragen und die Konsequenzen einer Umkehrung dieser Prinzipien durchzuspielen. Durch die Simulation verschiedener Szenarien können neue Perspektiven entwickelt und bewertet werden.

Plane die Umsetzung für den Erfolg

Die daraus resultierenden Erkenntnisse fließen in die Erstellung eines Businessplans ein, der ähnlich einer Unternehmensgründung konzipiert wird. Dieser Schritt dient der Strukturierung der neuen Geschäftsideen und deren potenzielle Markteinführung.

Schließlich wird die konkrete Umsetzung geplant, indem klare Ziele definiert und die entscheidenden „Must-Win-Battle” identifiziert werden. Diese Schlüsselaktionen sind kritisch für den Erfolg des Vorhabens und sollten mit klaren Konsequenzen bei Nichterreichen verknüpft sein, um die Ernsthaftigkeit und das Engagement für den Prozess zu unterstreichen.

Zusammengefasst ermöglicht dieser strukturierte Ansatz eine effektive Umsetzung der „schöpferischen Zerstörung”, indem er systematisch Innovation fördert, bestehende Geschäftsmodelle hinterfragt und durch gezielte Aktionen einen Rahmen für den erfolgreichen Wandel schafft.

Praktisches Anwendungsbeispiel

Machen wir es anhand eines Beispiels, wie ein Handwerksunternehmen (wie mein Vater zwei besitzt), greifbarer!

1. Status Quo - Wie funktioniert mein „Game”?

a. Eine Abwasserkanal-Firma bekommt durch eigene Akquise, Weiterempfehlungen oder Werbung Aufträge zur Rohrreinigung und/oder -sanierung. Je mehr Aufträge sie abarbeiten kann, desto mehr Umsatz wird generiert.

b. Je besser die Mitarbeiter, desto mehr Aufträge können abgearbeitet werden und mehr Empfehlungen werden generiert. Qualität und Geschwindigkeit sind hier die Zauberwörter.

c. Hierbei ist es wichtig bei jedem Auftrag, der erledigt wird, einen Kopf zu haben, der wenig Input braucht, aber mit seinem Team viel abgearbeitet bekommt.

d. Gute Mitarbeiter kann man anwerben, wobei diese schwer zu finden sind. In den meisten Fällen investiert man eine ganze Ausbildungszeit in neues Personal und prägt diese. Das Problem ist, dass gerade die Guten, also quasi die Köpfe, oftmals auf die Idee kommen sich selbstständig zu machen und damit das Unternehmen viel Geld gekostet hat sowie Geld in der Zukunft durch nicht schaffbare Aufträge kosten wird. Somit steigt die Konkurrenz und der eigene Marktanteil wird kleiner. Im schlimmsten Fall kommt der Konkurrent durch Missstände im eigenen Unternehmen auf bessere Ideen als man selbst und gewinnt noch schneller Marktanteile und verdrängt uns vom Markt.

2. Der schöpferische Zerstörer

a. In einem Think-Tank würde man sich hier die Frage stellen, wie man die „Köpfe” hält oder zumindest weiterhin von ihnen, ihren Ideen und ihrem Einsatz profitiert.

b. Eine neue Unternehmensstruktur könnte geschaffen werden, in der die „Köpfe” die Möglichkeit haben, sich selbstständig zu machen und trotzdem von dem Know-How, Kundenstämmen, Markenbekanntheit, Infrastruktur und Co zu profitieren. Im Gegenzug profitiert das „Mutterunternehmen” in Form von einer Beteiligung und einer Umsatzteilung.

Durch diese Neuschöpfung würden Teile der alten Unternehmensstruktur zerstört werden, um durch diese Innovation/Strategie mehr Marktanteile zu gewinnen und die Konkurrenz klein zu halten.

3. Businessplan

a. Für eine signifikante Transformation ist es essentiell, einen gemeinsamen Businessplan zu erstellen, der eine inspirierende Zusammenfassung unserer Vision und Ziele für eine gemeinsame Zukunft umfasst und somit Motivation und Richtung bietet. Dieser Plan wird als Leitstern dienen, der uns durch die bevorstehenden Herausforderungen leitet und uns vereint in unserem Bestreben, unsere ambitionierten Ziele zu erreichen. Durch die sorgfältige Ausarbeitung dieses Dokuments legen wir den Grundstein für unseren Erfolg und schaffen eine Basis, auf der unsere Zusammenarbeit und unser gemeinsames Engagement aufbauen können.

b. Hier bietet sich ebenfalls eine neue Wettbewerbsanalyse & Marktanalyse an, mit der man den eigenen Plan nochmals challengen kann. Zudem kann man „Stunde Null” festlegen mit der aktuellen Marktverteilung und seine Fortschritte messbar machen.

c. In einem neuen Marketingplan könnten die Ideen der „Köpfe” mit einfließen, um mit gebündelter Kraft diesen umzusetzen und die Gewinnung der Marktanteile zu beschleunigen.

d. Nicht zu vergessen sind natürlich die Finanzprognosen. Diese müssen für alle stimmen und jedem Spaß machen, um einen nachhaltigen und störungsfreien Geschäftsbetrieb sicherstellen zu können.

4. Start & Must-Win-Battles

a. Im Businessplan werden der Start und die Must-Win-Battles definiert. Die Must-Win-Battles sind Schlüsselziele mit entscheidender Bedeutung für die strategische Richtung und den langfristigen Erfolg des Unternehmens. Man könnte sie auch als Indikator für den nachhaltigen Unternehmenserfolg sehen. Sobald ein Must-Win-Battle verloren wird, muss man darüber sprechen, ob es trotzdem sinnvoll ist, weiter am Ball zu bleiben oder die Gesamtstrategie nochmal zu überdenken. Must-Win-Battle sollten so gestaltet sein, dass mit Gewinnen all dieser Meilensteine das Unternehmen wieder in sicheren Gewässern ist und das Geschäftsmodell seine Feuertaufe hinter sich hat.

Showdown & Break out of the box

Kreative Zerstörung

Herzlichen Glückwunsch! Mit dem Gewinnen aller Must-Win-Battles ist die Feuertaufe abgeschlossen und eine neue Innovation, in unserem Fall ein neues Geschäftsmodell, geboren. Jetzt gilt es, die neue Innovation voll auszuschöpfen und möglichst viele Marktanteile hiermit zu gewinnen. In der Heldenreise wäre das nach der Tiefphase der „Showdown, gefolgt vom „Break out of the Box”. Jetzt ist Zeit für Skalierung und Expansion, um sich komplett neu am Markt zu platzieren.

Fazit

Das Konzept der „schöpferischen Zerstörung”, geprägt von Joseph Schumpeter, beschreibt einen Prozess, bei dem alte Strukturen abgebaut und durch neue, innovative Ansätze ersetzt werden, was zu wirtschaftlichem Wandel und Fortschritt führt. Dieser Prozess erfordert ein hohes Maß an Unternehmertum und Innovation, wobei Unternehmen, die sich anpassen und konkurrieren können, als Gewinner hervorgehen, während jene, die dies nicht schaffen, verdrängt werden.

Um eine erfolgreiche Umsetzung der „schöpferischen Zerstörung” in einem Unternehmen zu erreichen, empfiehlt sich ein strukturierter Ansatz, der in mehreren Schritten erfolgt. Zuerst wird eine gründliche Analyse des aktuellen Zustands durchgeführt, um die Funktionsweise und Limitierungen des eigenen Geschäftsmodells zu verstehen.

Anschließend wird ein kreativer Prozess in Form eines Think-Tanks initiiert, in dem bestehende Regeln und Glaubenssätze hinterfragt und durch Simulation verschiedener Szenarien innovative Lösungsansätze entwickelt werden. Die daraus resultierenden Erkenntnisse fließen in die Erstellung eines Businessplans ein, der die Grundlage für die Neugestaltung der Unternehmensstruktur und -strategie bildet.

Wie innovative Strategien den Weg für nachhaltigen Unternehmenserfolg ebnen

Der Prozess schließt mit der konkreten Planung und Umsetzung der definierten Maßnahmen ab, wobei besonderer Wert auf die Identifikation und Erfüllung der entscheidenden „Must-Win-Battles” gelegt wird. Diese Schlüsselaktionen sind entscheidend für den Erfolg und müssen mit klaren Konsequenzen bei Nichterreichen verknüpft sein.

Das Beispiel eines Handwerksunternehmens veranschaulicht, wie durch schöpferische Zerstörung neue Unternehmensstrukturen geschaffen werden können, die sowohl den Mitarbeitern als auch dem Unternehmen Vorteile bieten. Indem man „Köpfe” durch innovative Geschäftsmodelle bindet und gleichzeitig von deren Know-How und Engagement profitiert, können Marktanteile gesichert und die Konkurrenz auf Abstand gehalten werden.

Durch die Neugestaltung des Businessplans und die Implementierung eines umfassenden Marketing- und Finanzplans wird die Basis für nachhaltigen Erfolg und Expansion gelegt.

Insgesamt betont der Ansatz der „schöpferischen Zerstörung” die Wichtigkeit von Anpassungsfähigkeit, Innovationsbereitschaft und strategischer Planung in der heutigen Wirtschaft. Unternehmen, die diesen Weg beschreiten, können nicht nur überleben, sondern auch in einem sich ständig verändernden Marktumfeld florieren.

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Marcel Spinnler
Gründer & Geschäftsführer UNK2.COM

Das Unternehmertum liegt ihm im Blut: Schon mit 8 Jahren verdiente er sein erstes Taschengeld durch verschiedene Tätigkeiten wie Straßenkehrung und Schneeschippen. Während seines BWL- und VWL-Studiums an der Fernuniversität Hagen begann er seine Selbstständigkeit in der Finanzbranche. Trotz anfänglicher Herausforderungen wuchs sein Unternehmen schnell. Um sich voll darauf zu konzentrieren, brach er sein Studium ab. Heute hat er fünf Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 50 Mio. Euro gegründet. Erfolg bedeutet für ihn harte Arbeit, Durchhaltevermögen und Engagement für die gemeinsame Vision. Er glaubt an offene Führung und den positiven gesellschaftlichen Einfluss. Persönlich hat er sich für Familie und Kinder entschieden und lebt nun glücklich mit seiner Patchworkfamilie, während er familiäre und unternehmerische Herausforderungen ausbalanciert.

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